VHS-Gag

 

Die Mutter wollte schlauer werden,
um nicht als Dumme noch zu sterben.
»Ich gehe hin«, so sprach sie willig,
»zur VHS, denn die ist billig.«
Es galt, die VHS zu suchen,
um dort ’nen guten Kurs zu buchen.
Sie ging nun fröhlich aus dem Hause
in einer wohlverdienten Pause.
Wo Lettern »VHS« so prangen,
dort wollte sie ’n Programm verlangen.
Beim Suchen musste sie sich schinden,
doch dann – da konnte sie es finden.
Die Lettern standen am Gebäude
und groß war da der Mutter Freude.
Sie ging dann rein in dies Gemäuer
und plötzlich war’s ihr nicht geheuer.
Da standen Leut’ herum und guckten
und gar im Takte viele zuckten.
Der Mutter wurde flau im Magen
und trotzdem musste sie nun sagen:
»Ich möcht ’ne VHS-Broschüre,
denn ›VHS‹ steht an der Türe.«
Vor Lachen musste man sich biegen
und nicht mehr ein man konnt sich kriegen.
Musik und Boxen sie verkaufen,
sie habe tüchtig sich verlaufen.
Die Mutter ging dann aus dem Laden
und hörte noch die Freud’ am Schaden.
Des Volkes hoher Schule Zeichen
vermochten falsch sie zu beschleichen.
Die Moral von der Geschicht’:
Etiketten traue nicht!


(c) Arne Arotnow