Ein Traum

 

Ich bin ein kleines Vögelein
und fliege leise durch den Wind.
Ich möchte gar nichts andres sein –
so hat mir’s Schicksal halt bestimmt.
Die Winde mögen sanft mich wiegen
und lassen mich von selbst gar fliegen.
Ich sehe Wiesen, Wälder, Bäume
und flieg im Rauschen meiner Träume.
Mein Herz ist leicht und lässt mich schweben.
Ich brauche nur die Luft zum Leben.
Ich habe niemals schlimme Sorgen
und lass mich schaukeln von den Mächten.
Ich schlafe auf dem Wind in dunklen Nächten
und kenn kein Gestern und kein Morgen.
Ich rase ohne Zeit durch Sphären,
als weilte vor mir nur die Ewigkeit,
als wenn’s nur Augenblicke wären
in einer tiefen, dunklen Einsamkeit.
Ich bin ein kleines Vögelein
und schlafe auf dem Wind.
Nichts andres darf ich sein –
so hat mir’s Schicksal halt bestimmt.

(c) Arne Arotnow

Illustration von Gerlinde Schmüser